Für Generationen von Närrinnen und Narren war und ist der Tagewerbener Karneval ein fester Termin im jährlichen Veranstaltungskalender.

Über 60 Jahre ist es mittlerweile her, dass ein paar Bürger die Idee hatten, ein bisschen Farbe in das Leben auf dem Lande, kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges, zu bringen.

Keiner der Gründer dieses örtlichen Maskenballes hätte wohl in dieser Zeit geglaubt, dass sich daraus eine Karnevalsveranstaltung mit bis zu 1600 Gästen pro Tag entwickeln würde.

Die närrische Meile von Tagewerben, die das Unver-wechselbare am Tagewerbener Karneval ist, erstreckt sich von Helm´s Gasthof und dem Saal der etwa 150m entfernten ehemaligen Gaststätte "Zum Eichbaum". Leider ist seit zwei Sessionen dieser Saal nicht mehr nutzbar, so dass an seine Stelle ein Festzelt trat.


Aus dem Maskenball der närrischen Gründer entwickelte sich ein Karneval mit Elferrat und Prinz. Im Gegensatz zu heute wurden in den ersten Jahren nur der „Prinz Karneval" von den Mitglieder des Vereins festgelegt. Die Prinzessin wurde dann während der Veranstaltung aus dem Publikum gewählt. 

Doch schon immer stand in Tagewerben das Tanzvergnügen im Vordergrund.

Selbst mit dem wenigen Baumaterial, was zu der Anfangszeit zur Verfügung stand, wurden die Säle entsprechend eines bestimmten Themas aufwändig geschmückt.

1961 z.B. wurde das Motto "Karneval am Nordpol" gewählt. Die Kulissen wurden in wochenlanger Arbeit von den Mitgliedern selbst hergestellt.


Nach dem 20. Jahrestag 1969 fand im Karnevalsverein ein Generationenwechsel statt. Bis auf einige wenige Aktive hörten viele Mitglieder auf. Ein komplett neuer Mitgliederstamm musste sich für den Karnevalsverein zusammen finden. Unter vielen Mühen und Schwierigkeiten gelang es dann einigen jungen Karnevalisten, die Tradition des Tagewerbener Karnevals weiter zu führen.

In den 80er Jahren wurde verstärkt Wert darauf gelegt, neben dem Tanzvergnügen und Schunkeleinlagen ein buntes närrisches Showprogramm auf die Beine zu stellen.

Als erstes wurde in den 60er Jahren der Gardetanz eingeführt. Nach und nach entwickelten sich die Programme. Kostümtänze und Sketche wurden jedes Jahr neu eingeübt. In den Prunksitzungen am Freitag wird nun ein bis zu 3- stündiges Programm geboten.

1989 konnte der 40. Karneval festlich begangen werden. Auch die Karnevalisten der ersten Stunde konnten sich freuen, dass die Tradition noch immer lebt.

1990 fand der erste Karneval nach der Wende statt, verunsichert durch die wirtschaftliche Entwicklung in den „neuen Bundesländern“ erst mal nur auf einem Saal, ohne die „närrische Meile“. Allen Befürchtungen zum Trotz hielt das Publikum dem Tagewerbener Karneval die Treue, so dass in den darauf folgenden Jahren wieder auf zwei Sälen gefeiert werden konnte.

Der 50. Jahrestag 1999 und der 60. Jahrestag 2009 wurde jeweils mit einem riesigen Programm gebührend gefeiert.  


Und auch nun hoffen wir in den folgenden Session´s auf die Treue unseres Publikums…

(Änderung des Vorstandes des 1.TCV…)


Und wie entstand der Tagewewerbener Karnevalsruf?

Bis Anfang der 90er Jahre hinein wurden jedes Jahr die Beleuchtungsanlagen auf beiden Sälen mit hunderten von bunten Lampen, sowie sich drehenden und blinkenden Sternen neu installiert. Die ursprünglich elektromechan-ische Steuerungstechnik wurde Ende der fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts von zwei Mitgliedern entwickelt und gebaut und in den achtziger Jahren durch eine elektronische Steuerung ersetzt. In Bezug auf die festliche Beleuchtung ist wohl auch der Tagewerbener Karnevalsruf entstanden:

„HELL AUF"!! 


Tagewerbener Karnevalslied

"… in Tagewer’m, beim Karneval, da lass Dich ruhig nieder

und wenn wir dann in Stimmung sind, singen wir frohe Lieder.

In Tagewer’m, beim Karneval da ist es wunderschön,

in Tagewer‘m bei Sekt und Wein, da gib´s ein Wiederseh´n,

in Tagewer‘m bei Sekt und Wein, da gibt´s ein Wiederseh´n …"


Seit wann genau dieses Lied als Erkennungszeichen des 1. Tagewerbener Carnevalsvereins erklingt, ist nicht mehr genau zu ermitteln. Der Text wurde wahrscheinlich Ende der 60er Jahre auf die Erkennungsmelodie einer damals beliebten Volksmusik-Unterhaltungssendung geschrieben.